Tipps für Bauherren

Nachfolgend sind ein paar praktische Tipps, Tricks und Erfahrungen aufgeführt, welche zukünftigen Bauherren vielleicht hilfreich sein könnten:

Tipps aus eigener Erfahrung ;o):

rechtzeitig an das Absenden der Baubeginnsanzeige denken - diese hat der Bauherr zu unterschreiben

In Vorbereitung auf den Termin mit dem Elektriker den Grundriss für jedes Zimmer einzeln ausdrucken, ggf. schon Möbel einzeichnen und gemeinsam jede Steckdose, Netzwerkdose, Telefondose, Antennendose, Lichtschalter, Wechselschaltung, mögliche Bewegungsmelder etc. besprechen und in den Grundriss einzeichnen. Am besten mal 1-2 Nächte drüber schlafen, mit Freunden/Hausbesitzern über eigene Erfahrungen sprechen und dann nochmal gemeinsam die eingezeichnete Elektroplanung in den Grundrissen durchgehen. Diese mit zum Termin mit dem Elektriker nehmen.


Falls Ihr mit dem Gedanken spielt, irgendwann mal (auch wenn es in noch so ferner Zukunft liegt) einen festen Kamin einzubauen, dann bereitet am besten jetzt schon den Schornstein dafür vor und spart an der zukünftigen Stelle des Kamins die Fußbodenheizung aus (Fußbodenheizung kann keinen Kamin tragen).

Wenn möglich, einfach die Revisionsklappe für den Schornstein so planen, dass der Schornsteinfeger ihn von außen reinigen kann. So bleibt der Dreck außerhalb des Hauses.

Ggf. den letzten Maleranstrich im Flur erst nach dem Umzug ausführen - falls doch mal eine Schramme beim Umzug entsteht. Dann hat man allerdings erhöhten Aufwand beim Abkleben der Türen.. 

Mind. 4 Wochen vor geplanter Lieferung die Mülltonnen bestellen, manche Abfallverbände haben so lange Bearbeitungszeiten. 

Rechtzeitig informieren, ob die Hausnummer bei der Gemeinde beantragt werden muss. Auch wenn diese ggf. schon im Katasterplan eingezeichnet ist.

Schon bei Kündigung des Mietvertrages diesen genau prüfen, ob die Ausführung von sogenannten „Schönheitsreparaturen“ bei Auszug notwendig ist. In welchem Zustand muss die Wohnung bei Auszug zurückgegeben werden? Muss diese z.B. komplett gestrichen oder nur besenrein übergeben werden? Achtung, hier gibt es eine relativ neue Rechtsprechung im Mietrecht. Sobald eine Ausführung der Schönheitsreparaturen während und/oder zum Ende der Mietzeit zwingend vorgeschrieben ist (mit festen Fristen), ohne dabei den tatsächlichen Zustand der Wohnung zu berücksichtigen, sind die kompletten Klauseln zu den Schönheitsreparaturen unwirksam. Dies hat zur Folge, dass diese nicht ausgeführt werden müssen. In diesem Fall spart man sich zusätzlich zu dem Stress und den Kosten zum Hausbau den Aufwand und die Kosten für die Renovierungsarbeiten der alten Wohnung - beides nicht zu unterschätzen. Die unwirksamen Klauseln zu Schönheitsreparaturen sind hauptsächlich in alten Mietverträgen (von vor ca. 2006) vereinbart. Es ist empfehlenswert, sich hier schon rechtzeitig mit dem Vermieter auseinander-zusetzen und seinen Standpunkt mitzuteilen. Nicht, dass man sich erst kurz vor dem Umzug/Auszug mit diesem "streitet".
* Bei Einbauten durch den Mieter ist bei Auszug natürlich der Ursprungs-zustand wieder herzustellen.
* Diese Infos ohne jegliche Gewähr. Jeder Einzelfall/Mietvertrag ist anders und muss genau geprüft werden. Bei Fragen könnt ihr euch gern nochmal an mich wenden, ich arbeite in dieser Branche ;o)

Update bzw. Erfahrungen nach dem Hausbau/Einzug:

An das rechtzeitige Absenden der Baufertigstellungsanzeige denken - diese hat der Bauherr zu unterzeichnen und ist zumindest in Sachsen meiner Erinnerung nach 1 Woche vor Einzug fällig.

Es besteht seitens des Eigentümers nach den Vermessungsgesetzen der jeweiligen Bundesländer die Pflicht zum Einmessen des Hauses nach dessen Fertigstellung. Die Einmessung hat durch einen öffentlich bestellten Vermesser zu erfolgen. Die entsprechenden Daten werden dann zur Einpflege in die Liegenschaftskarte dem Katasteramt übermittelt. In Sachsen hat die Einmessung eigentlich bis 2 Monate nach Fertigstellung zu erfolgen. Am besten man bespricht dies gleich mit dem Vermesser, welcher auch die Vermessung/Absteckung des Grundstückes vor dem Bau durchführt.

Nach Einbau der Heiztechnik hat eine Abnahme der Gas(brennwert)therme durch den Schornsteinfeger zu erfolgen. Dies ggf. mit der Heizungsfirma abstimmen, die den Schornsteinfeger informiert.

Schränke immer mit ausreichend Platz zur Wand (5-10 cm) plazieren, damit dahinter ein ausreichender Luftaustausch stattfinden kann - sonst Schimmelgefahr!! In einem Neubau gibt es meist noch nach dem Einzug zu viel Feuchtigkeit im Haus. Ggf. auch das 1. Jahr auf das Aufhängen von Wandbildern verzichten, die Rückwände sind meistens auch recht anfällig.



Tipps von anderen Bauherren - Danke :o):

Den Handwerkern mitteilen bzw. mit Schild kenntlich machen, wo sie den Bauschutt/Müll ablagern können, sonst wird es wahrscheinlich von jedem Gewerk willkürlich irgendwo abgelagert.

alle Maße der Wände und Türöffnungen noch im Rohbau nachmessen und mit der Zeichnung vergleichen; ggf. können noch Änderungen umgesetzt werden (im gebauten Zustand erscheinen Winkel und Öffnungen tlw. ganz anders als in der eigenen Vorstellung)

Elektrik:
zusätzliche Lichtschalter im Schlafzimmer direkt neben dem Bett, Steckdosen neben den Fensterbänken für Weihnachtsbeleuchtung und Elektroanschlüsse für Wandlampen im Flur planen
An/Aus-Schalter für sämtliche Beleuchtung des Hauses im Hauseingang planen, so vergisst man beim Verlassen nie alles auszumachen

von allen Elektroleitungen im Haus Fotos machen, damit man weiß, wie diese verlaufen und später keine Leitungen anbohrt

die Abmessungen für der Lage der Steckdosen auf die Wände schreiben (besser als Fotos), damit man die Hohlräume für die Steckdosen unter dem Putz besser wiederfindet, wenn man diese wieder freilegen muss

Außensteckdosen/Elektroanschlüsse/Wandauslässe für Außenanlagen (Garage/Carport, Beleuchtung Eingang und Terrasse, Wechselsprechanlage/ Toröffner Grundstückseinfahrt)  planen oder ggf. erstmal Leerrohre verlegen

falls zunächst keine elektrischen Rollläden geplant sind, stromtechnisch zumindest die Vorbereitungen dafür treffen, so dass sich elektrische Rollläden später mal problemlos nachrüstenlassen

an einen Außenwasseranschluss mit Zähler denken, damit kann man sich die Abwassergebühr für's Rasensprengen sparen

Bewässerung/Außenwasserhahn (frostsicher) nahe Terrasse und Carport/Garage für Grundstücksbewässerung und Autowäsche etc. planen

HWR:
sollte es bei der Montage der Geräte für die Heizung etc. im HRW von der Höhe her Spielraum geben, ist es sinnvoll, das Gerät ggf. ein paar Zentimeter höher zu hängen, so dass ggf. noch eine Waschmaschine etc. darunter Platz hat und man so Platz im HWR spart

den HWR möglichst vor der Installation der Geräte streichen/grundieren (Erstanstrich ggf. 2x!), damit man die Fummelei nach der Installation der Gerätschaften vermeidet

im HWR mindestens den Teil des Fußbodens schon zeitiger fliesen, an dem die Geräte für die Heizung aufgestellt werden

zuerst den Fußboden verlegen und dann die Türzargen einbauen - so muss man das Material nicht unter die Türzargen friemeln  - wäre wohl sehr kompliziert, nervig und zeitaufwendig..

am besten VOR der Installation der Türen die Räume malern, so macht sich das Malern einfacher und man spart sich das ganze Abkleben - allerdings sollten die Eigenleistungen vom Zeitaufwand und dem Arbeitspensum realistisch eingeschätzt werden. Immerhin müssen die Eigenleistungen fertig sein, wenn der Fachmann z. B. die Türen installieren möchte. 

das Gerüst am Haus ggf. gleich für andere Maßnahmen nutzen, z.B. Installation Sat-Anlage

vor Bauabnahme unbedingt die Fenster gründlich putzen und genau nach schadhaften Stellen kontrollieren